Lebensmittel-Tabelle bei Neurodermitis - Was hilft, was schadet?
Die Ernährung kann Neurodermitis zwar nicht heilen, aber sie beeinflusst die Hautgesundheit. Bestimmte Lebensmittel wirken entzündungshemmend und lindern Juckreiz, während andere Entzündungen fördern und Schübe begünstigen.
Dieser Ratgeber zeigt, welche Lebensmittel bei Neurodermitis empfehlenswert sind und welche eher vermieden werden sollten. Sie erfahren, warum bestimmte Nahrungsmittel die Haut positiv oder negativ beeinflussen und wie eine bewusste Ernährung helfen kann, die Symptome zu kontrollieren. Eine übersichtliche Tabelle gibt Ihnen eine schnelle Orientierung.
Welche Lebensmittel sind bei Neurodermitis empfehlenswert - und welche nicht?
Kategorie | Empfohlen ✅ | Nicht Empfohlen ❌ |
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Fette & Öle |
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Gemüse |
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Obst |
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Milch & Alternativen |
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Getreide & Brot |
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Fleisch & Fisch |
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Nüsse & Samen |
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Getränke |
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Zucker & Süßstoffe |
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Alkohol & Koffein | Keine empfohlenen Lebensmittel |
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Warum spielt die Ernährung eine Rolle?
Die Ernährung beeinflusst Neurodermitis, weil sie direkten Einfluss auf Entzündungsprozesse, das Immunsystem und die Hautgesundheit hat. Manche Lebensmittel verstärken Entzündungen und schwächen die Hautbarriere, während andere die Haut schützen und regenerieren.
Neurodermitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die oft mit einer gestörten Immunantwort verbunden ist. Viele Betroffene reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel, weil diese das Immunsystem aktivieren oder entzündungsfördernde Stoffe enthalten. Gleichzeitig kann eine ungesunde Darmflora die Haut zusätzlich belasten, da der Darm eng mit dem Immunsystem verknüpft ist.
Wie beeinflusst die Ernährung Neurodermitis?
Entzündungsprozesse im Körper steuern die Hautreaktionen
Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Körpers auf Reize oder Verletzungen. Bei Neurodermitis ist diese Entzündungsreaktion jedoch überaktiv und führt zu Juckreiz, Rötungen und Hautausschlägen.
Bestimmte Lebensmittel können Entzündungen im Körper fördern oder hemmen:
- Entzündungsfördernd: Zucker, Weißmehlprodukte, Fast Food, Kuhmilch, rotes Fleisch
- Entzündungshemmend: Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Leinöl), Antioxidantien (Beeren, Brokkoli), Vollkornprodukte
Wenn eine Ernährung reich an entzündungsfördernden Lebensmitteln ist, produziert der Körper vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe (z. B. Prostaglandine und Zytokine), die Neurodermitis-Schübe verstärken können. Umgekehrt kann eine entzündungshemmende Ernährung helfen, diese Botenstoffe zu reduzieren, was die Haut beruhigt.
Die Darmgesundheit beeinflusst die Haut
Ein gesunder Darm ist essenziell für ein starkes Immunsystem - und ein stabiles Immunsystem hilft dabei, Neurodermitis-Symptome unter Kontrolle zu halten.
- Eine ungesunde Darmflora kann das Immunsystem überfordern und allergische Reaktionen verstärken.
- Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse und fermentierten Lebensmitteln fördern eine gesunde Darmflora und können das Immunsystem stabilisieren.
Studien zeigen, dass Menschen mit Neurodermitis oft eine gestörte Darmflora haben, die das Immunsystem anfälliger für Entzündungen macht. Eine gezielte Ernährung kann helfen, den Darm zu stärken und so Hautreaktionen zu mildern.
Allergien und Unverträglichkeiten als Schubauslöser
Viele Neurodermitis-Betroffene reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Besonders problematisch sind Kuhmilch, Weizen, Eier, Soja und Nüsse, da sie das Immunsystem aktivieren und allergische Entzündungsreaktionen auslösen können.
Manche Lebensmittel setzen zudem Histamin frei - ein Stoff, der Juckreiz verstärken kann. Dazu gehören fermentierte Produkte wie gereifter Käse, Alkohol und einige Obstsorten (z. B. Erdbeeren oder Zitrusfrüchte).
Wie kann man herausfinden, ob ein Lebensmittel Neurodermitis verschlechtert?
- Ein Ernährungstagebuch führen, um individuelle Reaktionen festzustellen.
- Lebensmittel gezielt weglassen (Eliminationsdiät) und prüfen, ob sich die Haut verbessert.
- Allergietests machen, um mögliche Unverträglichkeiten zu erkennen.
Die Hautbarriere benötigt bestimmte Nährstoffe
Bei Neurodermitis ist die Hautbarriere oft geschwächt und verliert schneller Feuchtigkeit. Das führt zu trockener, rissiger Haut und macht die Haut anfälliger für Reizstoffe und Allergene.
Bestimmte Nährstoffe helfen, die Hautbarriere zu stärken:
- Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Walnüsse, Leinöl) helfen, die Haut feucht zu halten und Juckreiz zu lindern.
- Zink (Nüsse, Haferflocken, Linsen) fördert die Wundheilung und stärkt die Haut.
- Vitamin E (Sonnenblumenkerne, Mandeln, Avocados) schützt die Hautzellen vor Schäden.
Wer sich nährstoffarm ernährt oder regelmäßig Fast Food und Zucker konsumiert, gibt der Haut nicht die Bausteine, die sie braucht, um sich zu regenerieren.
Fazit: Ernährung als unterstützende Maßnahme
Die Ernährung kann Neurodermitis nicht heilen, aber sie kann helfen, Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu stabilisieren und die Hautbarriere zu stärken.
Was hilft?
- Mehr Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vollkornprodukte für eine gesunde Haut.
- Weniger Zucker, Weißmehl, Kuhmilch und Fast Food, um Entzündungen zu vermeiden.
- Individuelle Trigger durch Ernährungstagebuch oder Allergietests herausfinden.
Wer bewusst isst und auf hautfreundliche Lebensmittel setzt, kann Schübe reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.
Über den Autor

Apotheker Ansgar Eich
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